Bunte Likör-Vielfalt in Gläsern auf rustikaler Anrichte

Der 16. Oktober ist in den USA der National Liqueur Day und damit einer der vielen kuriosen Feiertage, mit denen in den Vereinigten Staaten die nationale und internationale Kultur gepflegt und gefeiert wird. National Liqueur Day würde auf Deutsch übersetzt Nationaler Likör-Tag heißen und ehrt die Geschichte der Likörherstellung, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht.

Im deutschen Sprachraum sorgt manchmal für Verwirrung, dass im Englischen neben dem Wort Liqueur auch das Wort Liquor gebräuchlich ist – sowie weitere Bezeichnungen wie Schnapps, Spirits, Cordial, Booze oder Moonshine. Wir zeigen anlässlich des American Liqueur Days, welcher Begriff im amerikanischen Englisch was bedeutet und welche Liqueurs in den USA und international am beliebtesten sind.

 

Der Tag des Likörs: was am National Liqueur Day gefeiert wird

Der Kalender ist voll von kuriosen und lustigen Feiertagen, vor allem in den USA häufen sich neben den internationalen Feiertage auch die Tage, die als National Irgendwas Day gefeiert werden sollen. Häufig haben diese inoffiziellen Feiertage einen kommerziellen Hintergrund und dienen vor allem Werbezwecken, oft machen sie auch auf ein ernstes Anliegen wie etwa Gesundheitsthemen aufmerksam. Viele Tage, wie etwa der Sprich-wie-ein-Pirat-Tag sind dagegen rein aus Spaß an der Freude erfunden worden. Nähme man alle diese Feiertage ernst, müsste man täglich mehrere Feste begehen.

Allein der 16. Oktober ist neben dem Tag des Likörs (National Liqueur Day) auch der Welttag des Brotes (World Bread Day) und in den USA zusätzlich National Dictionary Day (Tag des Wörterbuchs) und National Ex Day (Ex-Tag, Tag der Verflossenen; nicht zu verwechseln mit den Ex-Dividenden-Tagen an der Börse, die auf Englisch eher „Ex-Dates“ genannt werden). Verwechseln könnte man den Tag des Likörs auch mit einem National Liquor Day, da die Worte fast gleich klingen und auch fast das gleiche bedeuten. Einen National Liquor Day gibt es allerdings nicht, obwohl es mehrere Dutzend sogenannte Liquor Holidays gibt, also mit Spirituosen zusammenhängende „Feiertage“ – in den USA speziell unter anderem den National Moonshine Day am 1. Juni oder den National Bourbon Day, der am 14. Juni auch mit dem Weltgurkentag zusammenfällt.

 

Was heißt Liqueur auf Deutsch – und was ist der Unterschied zu Liquor?

Liqueur heißt auf Deutsch Likör, Liquor bedeutet übersetzt Spirituosen. Ein Liquor Store in den USA oder anderen englischsprachigen Ländern ist also ein Spirituosengeschäft wie auch mySpirits.eu – Ihr Spirituosen-Spezialist im Internet. Da kann man auch Liköre kaufen, aber eben nicht nur. Denn Liquor ist wie Spirit oder Spirituose (und teilweise im Deutschen auch Schnaps) ein Überbegriff für alle hochprozentigen alkoholischen Getränke, die auf destilliertem Alkohol basieren.

Schriftzug Liquor, Illustration: drei Likör-Flaschen Schriftzug Liquor, Illustration: drei Likör-Flaschen
Jeder Liqueur ist auch Liquor, aber nicht alle Liquors sind Liköre.

 

Der Begriff Liqueur hingegen bezieht sich – ebensowie Likör auf Deutsch – ausschließlich auf diejenigen Spirituosen, die gesüßt und mit zusätzlichen Zutaten aromatisiert sind. In der EU ist sogar ein Mindestzuckergehalt für Likör festgelegt, damit es keine Verwechslungen gibt. Viele andere Spirituosen wie Cognac, Obstbrand, Whisky oder Gin dürfen keinen oder nur einen festgelegten Höchstwert an Zucker enthalten, eine Aromatisierung nach der Destillation ist verboten oder streng reglementiert. Damit ist klar, was Likör heißt und was man bekommt, wenn man Likör bestellt.

In den USA kursieren für Liköre und Spirituosen auch weitere Bezeichnungen, die wir hier erklären:

 

Was ist Moonshine?

Moonshine heißt Mondschein und bezieht sich darauf, dass spätestens seit der Prohibition in den USA Schwarzbrenner gerne nachts geheim im Zwielicht des Mondes Alkohol selbst brennen. Teilweise wurde mit Moonshine auch ungereifter Getreidebrand bezeichnet, der erst durch Lagerung zu Whiskey wird. Heute gilt Moonshine aber mehr und mehr als allgemeiner Begriff für Craft Spirits, also handwerklich selbst hergestellte Spirituosen.

Es gibt nämlich eine wieder stark wachsende Moonshiner-Szene in Amerika, die sich der Brennkunst als Hobby widmet und den oft industriell hergestellten Markenspirituosen eigene, handgemachte Alternativen entgegensetzt. Moonshine kann in dem Kontext auch als Bezeichnung für selbst hergestellte Liköre verwendet werden, wie bei der Marke O’Donnel, die sich auf die Tradition der Moonshine-Gangs in Chicago beruft.

 

Was bedeutet Schnapps?

Peach Schnapps ist eine der in Amerika am weitesten verbreitete Spirituosen-Spezialität, die gerne auch selbst gemacht wird. Während der Pfirsichernte müssen die Früchte schnell verarbeitet werden, bevor sie faulen. Da bietet es sich an, Pfirsichlikör herzustellen. Peach Schnapps werden Pfirsichliköre anhand ihrer Zutaten genannt: Peach = Pfirsich und Schnapps = Schnaps. Seltener werden die Pfirsiche selbst zu Schnaps gebrannt. Peach Schnapps ist also in der Regel ein Likör und kein Pfirsichschnaps. Auch wenn man es im Deutschen mit klarem ungesüßtem Schnaps verwechseln könnte, trifft man diese Bezeichnungen in Amerika häufiger an, wobei die Schreibweise mit Doppel-p schon darauf hindeutet, dass es ein Likör sein dürfte.

Ähnliches gilt für die Bezeichnung Apricot Brandy, mit der in der Regel kein Aprikosenbrand gemeint ist, sondern ein Likör, der aus Aprikosen und Weinbrand oder anderen Bränden hergestellt wurde. Bei Cherry Brandy ist es genauso, wobei dazu auch echter Kirschbrand mit Kirschsaft gemischt werden kann. Innerhalb der EU muss die Verkehrsbezeichnung Likör in diesen Fällen meistens mit auf dem Etikett abgedruckt sein, um Verwechslungen mit Brandy und Bränden zu vermeiden und deutlich zu machen, dass es sich um ein gesüßtes Getränk handelt.

 

Was heißt Cordial?

Cordial bezeichnet ursprünglich – ähnlich wie Tonic – ein Stärkungsmittel. Im Deutschen gibt es auch das verwandte und veraltete Wort kordial für warmherzig – sowie das Substantiv Kordialität für Warmherzigkeit. Im pharmazeutischen Kontext bedeutet cordial auch herzstärkend und belebend. Als Getränk ist in Europa vor allem britischer Lime Juice Cordial bekannt – ein im Gimlet Cocktail verwendeter Limettensirup, der mit viel Zucker den vitaminreichen Limettensaft haltbar und zum Verzehr auf Schiffen lagerfähig machte. In den meisten Fällen handelt es sich bei Cordial also um einen Sirup. Da historisch auch manchmal auch Alkohol zur Haltbarmachung verwendet wurde, gab es auch Cordials, die Alkohol enthalten. In den USA wird der Begriff daher teilweise ebenfalls für bestimmte Likör-Sorten verwendet.

 

Der Tag des Likörs ist eine Feier der Likör-Vielfalt

Gefeiert wird also am National Liqueur Day nur der Likör, nicht der klare, reine Schnaps oder andere destillierte Spirituosen. Die bunte Vielfalt der Liköre hat definitiv einen eigenen Feiertag verdient, denn weltweit gibt es unzählige verschiedene Likör-Rezepte und traditionsreiche Likör-Sorten. Kräuterliköre sind überall in regionalen Varianten verbreitet, große Marken kommen etwa aus Frankreich, Deutschland oder Italien.

Daneben gibt es natürlich Obst- und Fruchtliköre – und davon wahrscheinlich mehr verschiedene als es unterschiedliche Obstsorten gibt. Der Kreativität, mit Alkohol und allem, was gut schmeckt, einen eigenen Likör zu kreieren, ist kaum eine Grenze gesetzt. So feiert der National Liqueur Day in den USA nicht nur den amerikanischen Likör, sondern vielmehr die weltweiten Traditionen, alle möglichen Liköre herzustellen. 

 

Best Liquer made in Austria: die Likör-Vielfalt der Feinbrennerei Prinz

Ein herausragendes Beispiel für die große bunte Likör-Vielfalt ist das Sortiment der österreichischen Feinbrennerei Prinz, die in Hörbranz am Bodensee aus den Früchten der Heimat neben den beliebten Obstschnäpsen auch erstklassige regionale sowie internationale Likör-Spezialitäten produziert:

 

Eine kurze Geschichte der Liköre – von A wie Arznei bis Z wie Zimtfeuerlikör

Alles begann spätestens im 14. Jahrhundert. Denn bis dahin kann man bis heute anhand von schriftlichen Quellen zurückverfolgen, dass Rezepturen entwickelt wurden, die als Vorläufer der heutigen Kräuterliköre gelten. Erfunden haben das Prinzip in Europa die Mönche. Sie legten die Heilkäuter ihrer Klostergärten in Alkohol ein und mischten damit Tinkturen und andere Arzneien. Erst später widmete sich auch die Medizin diesen heilkundlichen Verfahren und verwarf dabei die Idee mit dem Alkohol wieder. So haben selbst die traditionsreichsten Liköre heute nichts mehr mit Arzneien zu tun, wobei der Übergang des Klosterlikörs vom Heil- zum Genussmittel schon seit langer Zeit fließend gewesen sein dürfte.

Seit der Alkohol auch außerhalb der Klostermauern weit verbreitet ist, ist es überall Gang und Gäbe, einen Teil der Ernte mit Hochprozentigem haltbar zu machen. So gibt es in vielen Regionen Europas und auch in anderen Teilen der Welt eigene Likör-Traditionen mit den Früchten der jeweiligen Breiten. Ein gleich mehrfach relevantes Beispiel dafür ist etwa die Julischka, die in Kroatien aus dem  Pflaumenbrand Slivovitz und dem Birnenlikör Kruškovac hergestellt wird.

In den USA sind viele der klassischen europäischen Liköre wohlbekannt und weit verbreitet. Schon die ersten weißen Siedler brachten ihre Rezepte und Getränke mit nach Amerika. Bis weit ins 19. Jahrhundert wurden vor allem europäische Spirituosen importiert und genossen. Erst die Reblauskrise in Frankreich, die Cognac und andere Weinbrände rar machte, sowie später die Prohibition zu Beginn des 20. Jahrhunderts führten zu einer verstärkten – wenn auch teilweise illegalen – Eigenproduktion von Spirituosen in den USA. Bis heute sind also in Amerika die international beliebtesten Liköre aus aller Welt weit verbreitet. Doch auch die US-Hersteller lassen sich was einfallen und mischen in der bunten Likör-Vielfalt mit Whisky-Honig-Mischungen oder feurigen Zimt-Likören wie Jack Daniels Fire munter mit.

 

Die 10 (nicht nur in Amerika) beliebtesten Liköre – zur Feier des Liqueur Days

Diese Marken sind international die bekanntesten und beliebtesten Liköre und werden auch in den USA gerne serviert. Lassen Sie sich von dieser Liste gerne inspirieren, am Tag des Likörs selbst auch eine neue Likör-Sorte auszuprobieren.

1. Bailey’s – Original Irish Cream

  • Klassischer Sahne-Whiskey-Likör aus Irland
  • Mit frischer Milchsahne & bestem Irish Whiskey
  • Cremig-milder Geschmack, angenehme Süße
  • Noten von Kakao, Karamell & Vanille
  • Vielseitig einsetzbar: pur, in Desserts, Drinks, Heißgetränken
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2. Grand Marnier – französischer Orangenlikör mit Cognac

Bewertung:
99%
(5Bewertungen)

  • Fruchtig-süßer Likör aus Orangen und Cognac, 40 % vol.
  • Mit Destillat aus karibischen Bitterorangen der Sorte Citrus Bigaradia
  • Geheime Rezeptur mit verschiedenen, gealterten Cognacs
  • Langsame Lagerung in Fässern aus französischer Eiche
  • Florale und süße Duftnoten von Orangenblüten und Toffee
  • Facetten von Orange, Cognac und Haselnuss im Geschmack
  • In charakteristischer Flasche mit rotem Bändchen (Cordon Rouge) und Wachssiegel
  • Pur, für Cocktails oder auch zum Kochen (Crêpe Suzette)
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3. Jägermeister – der bekannteste deutsche Kräuterlikör

4. Aperol – der orangerote Kult-Bitter aus Italien

5. RumChata – karibischer Rum mit Sahne und Horchata-Würze

  • Cream Likör auf Rum-Basis aus den USA
  • Mit fünffach destilliertem karibischen Rum
  • Verfeinert mit bester Sahne & erlesenen Gewürzen
  • Noten von Zimt, Vanille und Gewürzen im Geschmack
  • Pur auf Eis, in Heißgetränken oder Cocktails ein Genuss
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6. Cointreau – der Triple Sec Orangenlikör

Bewertung:
95%
(2Bewertungen)

  • Französischer Original Triple Sec mit 40 % Vol.
  • Mit Orangenschalen von süßen und Bitterorangen
  • Herausragende Ausgewogenheit aus Süße und Frische
  • Nach unverändertem Original-Rezept seit 1849
  • Der klare Orangenlikör für zahlreiche Cocktail-Klassiker
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7. Disaronno Amaretto – der beliebteste Amaretto

Bewertung:
93%
(3Bewertungen)

  • Amaretto Likör aus Italien in der 1,0 Liter-Flasche
  • Intensive Noten von Bittermandeln in Duft & Geschmack
  • Als Disaronno Sour mit frischem Zitronensaft ein Genuss
  • Schmeckt auch gut gekühlt pur oder on the rocks
  • Geheime Rezeptur aus dem Jahr 1525
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8. St. Germain – eleganter Holunderblütenlikör

  • Erstklassiger Holunderblütenlikör
  • Beliebtester Likör der Barkeeper-Szene
  • Aus handgepflückten Holunderblüten hergestellt
  • Nicht zu süß, herrlich fruchtig mit komplexer Eleganz
  • Natürliches Qualitätsprodukt aus Frankreich
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9. Francelico – italienischer Haselnusslikör

  • Süßer Haselnusslikör aus dem Piemont
  • Aus regionalen Tonda Gentile-Haselnüssen
  • Verfeinert mit Vanille-Extrakten, Kakao und Kaffee
  • Intensiver Duft von gerösteten Haselnüssen
  • Feinherb mit Noten von Haselnuss, Vanille & Schokolade
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10. Chartreuse – der französische Klosterlikör