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Grappa: 5 Tipps für das eigene Tasting
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Schon mal mit dem Gedanken gespielt, selbst ein Grappa-Tasting zu organisieren? Der Termin steht, einen geeigneten Ort gibt es auch – was sollte man sonst noch beachten, um das erste Tasting verschiedener Grappas zu einem angenehmen Erlebnis für alle Beteiligten zu machen?
5 Tipps für die eigene Grappa-Degustation
Darauf lohnt es sich zu achten, wenn man mit dem Gedanken spielt, selbst ein Grappa-Tasting zu organisieren oder bereits in der konkreten Planung ist:
1. Der richtige Grappa
Den „richtigen“ Grappa zu finden, zumal es sich um eine Gruppe unterschiedlicher Genießertypen handeln wird, ist gar nicht so einfach. Wichtig ist es, ein sinnvolles Spektrum anbieten zu können, um einen Einblick in die vielfältigen Facetten der Grappa-Welt zu bekommen. Man sollte also auf jeden Fall sowohl fassgelagerte Grappas als auch klare verkosten, sortenreinen Grappa (Monovitigno) ebenso wie Cuvées. Ebenso spannend ist die Bandbreite zwischen Destillaten mit besonders viel Frucht und solchen mit deutlicheren Holznoten – bei letzteren findet man auch am ehesten Überschneidungen mit Whisky-Liebhabern. Und wer für den Anfang mit einem knappen Budget kalkuliert, findet hier ein paar Grappa-Geheimtipps in Sachen Preis/Leistung.
2. Die richtigen Menschen
Es klingt banal, aber ob ein gemeinsames Tasting auch zu einem gelungenen Abend für alle Beteiligten wird, liegt nicht zuletzt - an den Beteiligten. Bringen die Gäste Interesse am Thema mit? Haben sie schon Erfahrung mit Wein- oder Whisky-Degustationen, mit denen sie dieses Tasting vergleichen werden? Sind vielleicht sogar bestimmte Vorlieben bekannt, auf die man sich im Vorfeld einstellen kann? Das Zauberwort hier lautet: Kommunikation. Wer vorab schon allgemeine Erwartungen und spezielle Wünsche seiner Gäste kennt, kann die eigene Planung darauf einstellen.
3. Die richtigen Gläser: Grappakelche
Zu den geeigneten Gläsern für Grappa gibt es bereits einen eigenen Artikel. Man sollte auf jeden Fall darauf achten, eine ausreichende Menge frisch gespülter Degustationskelche zur Verfügung stellen zu können. Vielleicht überlegen Sie sich sogar ein System, um immer auch ein Glas einem Grappa zuordnen zu können. Mehrfach das selbe Glas weiterzuverwenden wäre übrigens suboptimal für ein Tasting , würde sich doch aufgrund der vermischten Tropfen ein verfälschtes Geschmackserlebnis einstellen. Sehr wohl sinnvoll ist es jedoch, bewusst auch einige "suboptimale" Gläser anzubieten - so nämlich erst kann jede/r für sich selbst erleben, wie die jeweilige Glasform und -beschaffenheit Duft und Geschmack der Destillate beeinflusst. Vergleichen Sie den subjektiven Eindruck, den ein und derselbe Grappa aus einem bauchigen Weinglas, aus einem kleinen "Stamperl" und aus einem voluminösen Tumbler auf Sie macht. Ihre Nase wird Augen machen, glauben Sie mir!
4. Die richtige Temperatur: Nicht zu kalt
Ebenso wie Form und Beschaffenheit des Glases hat die Trinktemperatur großen Einfluss darauf, welchen Eindruck ein Tropfen auf unsere Sinne macht. Für Grappa empfehlen wir generell einen Temperaturbereich von etwa 15° - 18° Celsius, also niedrige Zimmertemperatur. Variationen machen allerdings Sinn, insbesondere wenn man sich die gewaltige Bandbreite zwischen "frischem" (klaren, ungereiften) Grappa und dunklem Riserva mit mehrjähriger Holzfasslagerung vergegenwärtigt. Hier hat man es nur noch dem Namen nach mit einer vergleichbaren Spirituose zu tun, denn qualitativ und im abgedeckten Geschmacksprofil liegen Welten zwischen den Extremen. Daumenregel: Je länger der Grappa gelagert wurde, je komplexer und vielschichtiger sich der Tropfen präsentiert, desto wärmer sollte er genossen werden. Oder mit anderen Worten: Je billiger, desto kühler. Die Details hinter dieser Daumenregel kann man hier nachlesen.
Weißbrot ist Standard und gehört zu jedem Tasting. Es hilft beim Neutralisieren zwischen den Gläsern. | Oliven passen perfekt in das italienische Setting und sorgen für einen salzigen Konterpunkt zu fruchtigem Grappa. | Unterschiedliche Sorten Hart- und Weichkäse halten unseren Geschmackssinn fit und fordern zum Kombinationsspiel heraus. |
5. Die richtige Begleitung: Kleine Häppchen erhalten die Freude
Unterschätzen Sie bei allem Fokus auf den Grappa nicht die Begleitung! Zumindest Wasser und Weißbrot zum Neutralisieren sollten in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Darüber hinaus bietet sich gerade bei einer Nationalspirituose wie Grappa natürlich die Kombination mit italienischem Fingerfood an. Wie kaum eine andere stellt uns die Küche Italiens eine Fülle an herrlichen Häppchen zur Verfügung, die zum einen thematisch hervorragend zu Grappa passen, andererseits auch geschmacklich interessante Kontraste zur Spirituose bieten können. Wenn Sie zusätzlich zu den erwarteten Standards Weißbrot und Wasser noch eine kleine Auswahl an Oliven, Käse und anderen typisch italienischen Köstlichkeiten anbieten, machen Sie nicht nur sich selbst und Ihren Gästen eine Freude. Bedenken Sie: Um aus einem Tasting keine anstrengende Tortur, sondern ein Erlebnis im Zeichen des Genusses zu machen, sollten Sie sich Zeit nehmen. Zeit, sich auf eine bestimmte Sorte Grappa einzustellen - und Zeit zwischen den Flaschen. Kleine Häppchen zwischendurch helfen uns dabei, bei Laune zu bleiben und schaffen gleichzeitig eine vernünftige Basis für den Alkohol. Tipp: Ergänzen Sie mit Weintrauben und dunkler Schokolade.