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Vegane Spirituosen zeichnen sich – anders als vielleicht gedacht – nicht nur durch die Abwesenheit offensichtlich tierischer Bestandteile wie Sahne, Milch oder Eier aus. Wer den rein pflanzlichen Genuss bevorzugt, muss hier genauer hinsehen und unter die Lupe nehmen, welche Zusatzstoffe oder Zutaten bei der Herstellung von Spirituosen und ihrer Flaschen noch zum Einsatz kommen. Vom Etikett über Zutaten wie Honig bis hin zum Klärprozess gibt es überraschend viele Möglichkeiten, ein Produkt „unvegan“ zu machen – was einmal mehr zeigt, in wie vielen Lebensmittelbereichen sich tierische Bestandteile verstecken. Wir zeigen, worauf man achten sollte und dass – trotz allem – der vegane Spirituosengenuss gar nicht so schwer und erfreulich vielseitig ist.
Wie so oft in unseren Breiten ist die Situation um vegane Spirituosen (und übrigens auch um Wein und Bier) aufgrund der sagenumwobenen Gesetzeslage nicht ganz so einfach. Denn: Bei den meisten alkoholischen Getränken müssen Hersteller keine genaue Zutatenangabe machen – was die Überprüfung auf tierische Bestandteile enorm erschwert. Und gerade Informationen zu Stoffen, die beim Herstellprozess zum Einsatz kommen, aber im späteren Produkt nicht mehr enthalten sind, sucht man so gut wie immer vergebens. Immer mehr Unternehmen drucken das Vegan-Zeichen auf ihre Flaschen, was es enorm erleichtert, vegane Spirituosen zu finden.
Doch was, wenn der neue Whisky oder Wodka, von dem alle schwärmen, dieses nicht bereithält? Im Zweifel einfach die Firmen direkt anschreiben. Eine Antwort bekommt man so gut wie immer und je mehr Nachrichten im Postfach des Spirituosenunternehmens landen, umso deutlicher wird ihm bewusst, dass dieses VEGAN nicht nur der der Bewegung oft unterstellte Trend, sondern für viele Menschen eine Lebenseinstellung ist. Vielleicht denken sie dann darüber nach, ihre Prozesse zu veganisieren.
Jetzt bin ich aber noch eine Antwort auf die Frage schuldig geblieben, welche nicht veganen Zusatzstoffe denn nun eigentlich bei der Herstellung von Spirituosen zum Einsatz kommen. Klar – ein Eier- oder Sahnelikör-Produkt enthält offensichtlich tierische Bestandteile, wobei es auch hier inzwischen vegane Alternativen gibt. Dann existieren einige Schnäpse, die mit Honig verfeinert wurden – auch in diesen Fällen ist es augenscheinlich. Schwieriger wird es bei zugesetzten Farbstoffen. Das leuchtende Rot stammt, wenn es sich um „echtes Karmin“ handelt, beispielsweise von zerquetschten Schildläusen, es wird aber inzwischen auch häufig durch künstlichen Farbstoff ersetzt. Campari ist eine der Firmen, die von den Läusen auf eine nicht-tierische Alternative umstellte.
Aber ist Campari seither vegan? Nein, vegan ist der Bitterlikör trotzdem nicht, da während der Filtration eine typische Zutat zum Einsatz kommt, die viele Spirituosen für Veganer*innen ungeeignet macht: Gelatine. Darüber hinaus setzen andere Hersteller für das Entfernen von Trübstoffen auf getrocknete Fischblasen, Eiklar, Kasein oder andere Milch-Bestandteile. Übrigens kommen manchmal nicht nur in der Flasche, sondern auch außerhalb derselben tierische Stoffe zum Einsatz: Das Etikett ist teilweise mit Klebstoff befestigt, der ebenfalls Kasein enthält.
Lillet ist vegan. Der Hersteller hat 2012 bekannt gegeben, bereits seit 2011 auf die Verwendung nichtvegan geklärter oder filtrierter Weine zu verzichten. Seither werden die für Lillet Weinaperitifs mit Kräutern und Fruchtauszügen versetzten Weine durch Ton gefiltert. Auch bei den Etikettenklebern verzichtet Lillet auf tierische Produkte.
Für Gin werden Botanicals, also rein pflanzliche Zutaten, in Alkohol mazeriert und anschließend destilliert. Sofern vor der Mazerierung oder nach der Destillation keine Filtrierung mit nichtveganen Verfahren stattfindet, sollte der Gin vegan sein. Es gibt nur sehr wenige Gins, in denen tierische Zutaten als „Botanicals“ verwendet werden. Viele Hersteller verzichten bewusst auf Tiererzeugnisse bei der Filtration oder filtern den Gin gar nicht.
Tonic Water hat keine tierischen Zutaten. Die geschmacklich hervortretende Zutat ist Chinin, das aus der Rinde des Chinarindenbaumes gewonnen wird. Hersteller wie Fentiman’s oder Thomas Henry haben erklärt, dass ihre Produkte vegan sind.
Es gibt Wodka-Hersteller, die tierische Erzeugnisse bei der Filterung des Destillats einsetzen. Parliament Vodka wird etwa unter Zuhilfenahme von Milcheiweiß geklärt. Die meisten Wodka-Marken sind allerdings stolz auf ihre technischen Lösungen, um besonders klare Spirituosen herzustellen – etwa Aktivkohlefilter, Diamanten- oder Erdfilterung.
Whisky wird ausschließlich aus Getreide und Wasser hergestellt und unterliegt in den traditionellen Whisky-Ländern starken Regulierungen. Zur Filtrierung wird normalerweise das Verfahren der Kaltfiltrierung oder Kältefiltration (engl. „chill filtering“) angewandt. Manche Hersteller lassen die Filterung sogar ganz weg und vermarkten diese Whisky-Sorten als „non chill-filtered“. Sowohl diese naturtrüben, als auch die geklärten, kühlfiltrierten Whiskys sind in der Regel vegan. Über die Verwendung nichtveganer Klebstoffe bei Flaschenetiketten ist wenig bekannt.
Es gibt sie also trotz aller versteckter Tierprodukte, die veganen Spirituosen und davon auf jeden Fall mehr, als man in einem – wenn auch längeren – Veganer*innenleben verkosten kann. Um genau zu sein, ist hochprozentiger Alkohol, bei dessen Produktion tierische Bestandteile zum Einsatz kommen, nämlich eher die Ausnahme. Wodka, Rum, Whisky, Gin und andere Brände sind in der Regel vegan. Zur Filtrations wird auf Stoffe wie Gelatine oder Milcheiweiß weitgehend verzichtet und stattdessen auf technische Lösungen gesetzt. Vor allem die Wodka-Hersteller preisen die jeweils verwendeten Filtrationsmethoden, mit denen sie – meist tierfrei – für Klarheit sorgen, sehr gerne an, wie beispielsweise Vodka Genesis, die eine innovative Erdfilterung anwenden. Ausnahmen bestätigen hier wie immer die Regel und wer bei einem unmarkierten Produkt auf Nummer sicher gehen will, sollte die Unternehmen direkt kontaktieren.
Die folgenden Produkte können guten Gewissens auch von sich vegan ernährenden Genussmenschen konsumiert werden:
An der Fülle der sich zu veganen Herstellungsmethoden bekennenden Marken und der seit jeher veganen Spirituosen wird schnell deutlich, dass der Vielfalt im Glas auch für Veganer*innen keine Grenzen gesetzt sind. Inzwischen finden sich sogar tierfreie Alternativen zu Sahnelikör und Co. Und wer gerne selbst kreativ wird, kann sich ja an folgendem „Eier“-Likör-Rezept versuchen – 100% vegan versteht sich.
Zutaten:
Zubereitung:
Ab in den Mixer damit, kurz einschalten, in eine Flasche abfüllen, kaltstellen und genießen!
Auf die Tiere!