Klare Eiswürfel selber machen – so funktioniert es!

Am schönsten sehen die Eiswürfel im Drink aus, wenn sie komplett klar und durchsichtig sind. Dies zu erreichen ist allerdings gar nicht so einfach, wenn man die Eiswürfel selber machen möchte.

Wie kann man klare Eiswürfel selber machen? Mit diesen Tricks gelingt es!

Durchsichtige Eiswürfel – schön und gut für coole Drinks

Ein perfekter Cocktail, Longdrink oder ein purer Spirit „on the rocks" braucht möglichst große, möglichst komplett durchsichtige Eiswürfel. Klare Eiswürfel sehen dabei nicht nur schöner aus, sondern haben auch bessere Kühleigenschaften. Auch Crushed Ice funktioniert deutlich besser, wenn klare Eiswürfel zerschlagen werden.

Die Trübungen und weißen Schleier, die in Eiswüfeln oft sichtbar sind, führen nämlich auch dazu, dass sie schneller schmelzen und dadurch den Drink eher verwässern als durchsichtige Eiswürfel. Leider werden im Gefrierfach oder der Tiefkühltruhe selbst gemachte Eiswürfel meist trüb und milchig. Der Grund dafür ist physikalisch zu erklären.

 

Warum Eiswürfel trüb werden

Eiswürfel gefrieren normalerweise von Außen nach innen. Im Wasser ist allerdings Luft enthalten, welches beim Gefrieren freigesetzt wird. Luft und Gase können im Inneren des Eiswürfels nicht entweichen und so entstehen kleine Risse und Luftkämmerchen. Diese trüben die Optik der Eiswürfel. Von Außen betrachtet erscheinen sie weiß und milchig.

Die Oberfläche der trüben Eiswürfelchen ist nicht glatt, sondern löchrig und das Eis hat viel Angriffsfläche, sodass es schneller schmilzt. Wie man dies verhindert und klare Eiswürfel selber machen kann, erklären wir hier mit drei einfachen Tipps.

 

 

Eiswürfel selber machen – 3 Tipps für klare Kühlung!

Teure Eiswürfelmaschinen liefern Eiswürfel in glasklarer Qualität. Es ist tatsächlich aber auch möglich, mit herkömmlichen Eiswürfelformen selbst wunderbar durchsichtige Eiswürfel herzustellen. Die Art und Größe der Form ist dabei fast egal. Wichtiger sind vor allem die Temperatur und die Richtung, in welcher das Wasser gefriert.

 

1. Gutes Wasser – gutes Eis

Für gute Eiswürfel braucht man zunächst natürlich gutes Wasser. Gut, dass wir in Deutschland eine hohe Trinkwasserqualität haben. Tatsächlich ist hierzulande das Leitungswasser das am strengsten kontrollierte Lebensmittel und in den meisten Regionen sogar besser als gekauftes Mineralwasser aus der Flasche. Es spricht also nichts dagegen, mit dem Wasser aus der Leitung selbst Eiswürfel herzustellen.

Viele Hobby-Barkeeper schwören darauf, das Wasser vor dem Einfrieren erst ein- bis zweimal abzukochen, um Bakterien zu töten und Gase und Mineralien herauszubekommen. Für Klarheit viel wichtiger als das Abkochen ist jedoch die Art des Gefrierens.

 

2. Möglichst langsam einfrieren

Haben Sie sich schon mal gefragt, warum Eiszapfen, die etwa von Regenrinnen herunterhängen, so schön klar und durchsichtig sind? Der Grund ist, dass das Wasser hier sehr langsam, nach und nach festfriert. Eine dünne Wasserschicht nach der anderen setzt sich wie bei einem Stalaktit am Zapfen fest, sodass er von innen nach Außen immer dicker und länger wird.

Möglichst ähnlich sollte der Prozess für durchsichtige Eiswürfel funktionieren. Damit die eigenen Eiswürfel möglichst langsam und schonend gefrieren, kann man bei manchen Tiefkühltruhen oder Gefrierfächern die Temperatur hochstellen. Bei nur -4°C gefriert das Wasser langsamer als bei -12°C und entsprechend weniger Trübung entsteht. Wärmeres Wasser zu verwenden, hat überraschenderweise manchmal den gegenteiligen Effekt. Die physikalischen Gründe für den so genannten Mpemba-Effekt wurde bis heute nicht eindeutig entschlüsselt.

 

3. Nicht von Außen nach Innen gefrieren lassen!

Wichtig ist jedoch nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Richtung, in der das Wasser zu Eis wird. Wie vorher erklärt, entstehen die Risse und Trübungen in der Mitte des Eiswürfels, wenn die Luft nicht mehr entweichen kann. Auch bei einem schonenden Einfrieren bei relativ warmen -5°C bleibt in der Mitte Luft übrig, die den Eiswürfel im Inneren trübt.

Spezielle Eiswürfelmaschinen für die Gastronomie halten das Wasser während des Gefrierens in Bewegung und steuern den Gefriervorgang, sodass die Eiswürfel von Innen nach Außen gefrieren. Beim Eiswürfel-Selbermachen ist es am einfachsten, die Richtung mithilfe von Isolierung zu beeinflussen. Dazu packt man die mit Wasser gefüllte Eiswürfelform in eine Box, die man oben mit Alufolie bedeckt. Diese hält die Kälte oben ab. So gefrieren die Eiswürfel langsam von unten nach oben und die störende Luft kann nach oben in die Box entweichen. Nach etwa 24 Stunden dürften durchsichtige Eiswürfel entnehmbar sein.