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Tipps für das Spirituosen-Tasting zuhause
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Spirituosen probieren kann man nicht nur bei Brennereibesichtigungen oder auf Festivals und Messen, sondern auch in Tasting-Events. Jede Menge Abwechslung und viele neue Eindrücke versprechen Tasting-Sets, die man für das Tasting zuhause kaufen kann. Statt einer großen Flasche erhalten Sie mehrere kleine und können damit ein spannendes Degustations-Event in den eigenen vier Wänden organisieren. Ganz bestimmt auch ist das ein oder andere Aha-Erlebnis für den Geschmackssinn mit dabei. Auch als Geschenk macht ein Spirituosen Tasting-Set mehr als nur einmal Freude.
Den Tasting-Boxen von mySpirits.eu liegt neben den Probefläschchen eine hübsche Broschüre mit den besten Tipps für das eigene Tasting und Notiz-Raum für Ihre Eindrücke bei. Außerdem ist ein Gutschein enthalten, mit dem man eine der im Set enthaltenen Spirituosen in der normalgroßen Flasche 10 Euro günstiger bestellen kann. Ein weiterer Pluspunkt der schönen Genussboxen: Eine zusätzliche Geschenkverpackung kann man sich getrost sparen, wenn man das Tasting-Set verschenken möchte.
Doch wenn man sich die Spirituosen zum Tasting für zuhause schon bestellt hat – was sollte man sonst noch vorbereiten und beachten, um die Spirituosen-Verkostung zu einem besonders schönen Genuss-Erlebnis zu machen? Hier sind unsere 5 Tipps für das perfekte Tasting zuhause:
1. Sich Zeit nehmen: Genuss will Weile haben
Ein Tasting zuhause ist kein Termin, den man mal eben so spontan in einer Stunde erledigt zwischen Feierabend und Elternabend. Will man zuhause Spirituosen verkosten und das eigene Tasting zu einem Erlebnis machen, sollte man sich wirklich einen Abend aussuchen, an dem man sich zurücklehnen und ohne Zeitdruck die flüssigen Genüsse auf sich wirken lassen kann.
Egal, ob man ein Whisky-Tasting, ein Rum-Tasting, ein Grappa-Tasting oder ein Gin-Tasting zuhause durchführt – oder ein Tasting mit verschiedenen Spirituosen-Sorten – gilt die goldene Regel: Für jedes einzelne Getränk, das man bei der Degustation zuhause verkosten möchte, darf man gut und gerne mindestens eine Viertelstunde einplanen. Der Vorteil vom Tasting zuhause gegenüber einem öffentlichen Tasting, wie es von Spirituosen-Profis wie Genussbotschaftern angeboten wird: Man hat in der Regel deutlich mehr Zeit und kann im eigenen Tempo riechen, schmecken und mit allen Sinnen erleben.
Dagegen ist man in einem öffentlichen Tasting-Event oft an einen Zeitplan gebunden und bekommt schon das nächste Produkt präsentiert und eingeschenkt, während man noch dabei ist, das komplexe Aroma der vorherigen Abfüllung vollumfänglich zu entschlüsseln. Dass man die Verkostung ausgiebig auskosten kann, ist die Voraussetzung und auch ein gutes Argument für ein besonderes Tasting-Erlebnis zuhause.
2. Speisen und Getränke zur Begleitung – oder zur Neutralisation
Was das Thema Essen zum Tasting angeht, gibt es zwei Haltungen. Beide beruhen darauf, dass jegliche Speisen den geschmacklichen Eindruck der Spirituose verfälschen können. So wird berichtet, dass selbst Stunden zuvor eingenommene Mahlzeiten einen großen Einfluss auf die Geschmackswahrnehmung haben. Ein wohlbekannter, oft getrunkener Scotch aus der Classic Malts Selection beispielsweise kann bei einem Whisky-Tasting zuhause völlig anders schmecken als bei der letzten Whisky-Messe – je nachdem, was man zuvor gegessen oder getrunken hat.
Daher gibt es die eine Meinung, dass man möglichst wenig intensiv schmeckende Speisen zum Tasting essen sollte. Gorgonzola zum Frühstück, Kaugummis und Halsbonbons oder Döner mit Zwiebeln sind eigentlich den ganzen Tag, an dem ein Tasting zuhause stattfinden soll, Tabu. Während des Tastings wird stilles Wasser gereicht und allenfalls helles Brot, das ausschließlich dazu dient, den Geschmack zwischen zwei verschiedenen zu verkostenden Getränken zu neutralisieren.
Die andere Haltung ist, sich voll und ganz auf die oft überraschenden Effekte der Geschmackswahrnehmung einzulassen. Ein üppiges Buffet zu einem Tasting zuhause kann das Genusserlebnis um 360° erweitern und deutlich intensiver in der aromatischen Komplexität, aber natürlich auch deutlich geselliger gestalten. Food Pairing heißt die große Kunst, gezielt zu den ausgewählten Spirituosen die passenden Speisen anzubieten. Hierbei kann es sowohl um harmonische Begleitung mit ähnlichen Aromen gehen – etwa bei einem Gin-Tasting zuhause es Gebäck anzubieten, das mit denselben Botanicals gewürzt wurde wie die verköstigten Gins – als auch um die Erweiterung des Aromenbewusstseins mit extremen Kontrasten und intensiven Geschmacksrichtungen – wie etwa Gorgonzola zum Rum-Tasting oder Parmesan und dunkle Schokolade (gleichzeitig!) zum Whisky-Tasting.
Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, denn nur wer etwas ausprobiert, kann etwas neues entdecken!
3. Die richtige Reihenfolge für ein Tasting mehrerer Spirituosen
Wenn sogar das Frühstück einen Einfluss auf die Geschmackswahrnehmung bei einem abendlichen Tasting zuhause haben kann, gilt dasselbe natürlich noch viel stärker für die kurz zuvor verkostete Spirituose. Daher ist die Reihenfolge bei einem selbst organisierten Tasting eine höchst relevante Entscheidung, die wohlüberlegt sein sollte. Als idealen Einstieg in ein Tasting zuhause sollte man eine milde, geschmacklich noch nicht allzu außergewöhnliche, und vom Alkoholgehalt nicht allzu fordernde Spirituose wählen.
Auch im weiteren Verlauf eines Tastings gilt die Faustregel: von mild zu intensiv. Insbesondere rauchige Whiskys sollten erst zum Ende eines Tastings verkostet werden, da Torfrauch-Aromen noch stundenlang in der Nase und am Gaumen erhalten bleiben und man danach – selbst mit viel Wasser und Weißbrot – auch einen nichtrauchigen Whisky oder jede andere Spirituose nicht mehr ohne den Nachgeschmack beurteilen können wird. Doch nicht nur Torfrauch, sondern auch viele andere Aspekte sind zu berücksichtigen.
Jede Spirituose, die einen besonders langen und komplexen Abgang hat, sollte nicht zu früh im Tasting schon verkostet werden, damit dieser sich schön entfalten kann, ohne das gesamte Tasting zu überlagern. So gilt als weitere Faustregel, dass fassgelagerte Spirituosen erst nach den klaren, ungereiften Destillaten verkostet werden sollten, was etwa bei Grappa-Tastings und Rum-Tastings zuhause eine besondere Relevanz hat.
Auch bei zuckerhaltigen Getränken wie etwa Likören kann die Süße auch noch den Eindruck der anschließenden Spirituosen verkleben. Neben diesen rein geschmacklichen Aspekten kann man aber auch eher sinnorientierte Faktoren heranziehen und sich bei der Reihenfolge eine kreative Geschichte ausdenken – etwa eine Rundreise durch die Welt und verschiedene Brennereien oder ein Fruchtlikör- und Obstschnaps-Tasting im Laufe der Jahreszeiten.
4. Die richtigen Gläser und die richtige Temperatur
Jetzt nur noch schnell die Schnapsflaschen ins Kühlfach und dann am Abend beim Tasting schön eiskalt genießen? Falsch gedacht! Auch wenn manche Spirituosen (meistens Liköre) gerne eisgekühlt serviert werden, ist das nicht die richtige Trinktemperatur für ein Tasting. Vielmehr werden bei kälteren Temperaturen große Bandbreiten der Geschmackswahrnehmung einfach ausgeblendet. Erst bei Raumtemperatur oder sogar höheren Graden kommt die volle Komplexität einer Spirituose geschmacklich voll zur Geltung. Daher werden fast alle Spirituosen bei Tastings ungekühlt serviert.
Die richtigen Gläser für eine Degustation sind – wie der Name schon sagt – Degustationsgläser. Auch Tasting-Glas ist eine gängige Bezeichnung für die Gläser, die zum Tasting geeignet sind. Mehr darüber, warum genau diese Gläser zur anspruchsvollen Verkostung von Spirituosen geeignet sind, erzählt die Bezeichnung Nosing-Glas. Denn die Verkostung beginnt mit der Nase. Die im flüchtigen Alkohol gebundenen Aromen werden dank der oben sich etwas verjüngenden Glasform gebündelt und konzentriert. Man bekommt beim Purgenuss auch von besonders hochprozentigen Spirituosen nicht gleich die volle Ladung Alkoholnoten ins Nasenloch, sondern kann sich in Ruhe daran annähern, welche Duft-Facetten im Bouquet enthalten sind.
Hat das Glas einen Stiel, so ist das nicht nur stilvoll, sondern auch dazu geeignet, die Hand mit ihrer Wärme und ihren eigenen Gerüchen von der puren Spirituose in der idealen Trinktemperatur abzuhalten. Tumbler sind dagegen mit ihren dicken Böden für die Servierweise „on the rocks“ (auf Eis) sowie direkt im Glas gerührte Drinks geeignet. Bei einem Tasting sind diese Gläser daher eher unüblich. Allerdings kann man etwa amerikanischen Whiskey auch in der in den USA oft gängigen Servierart mit Eiswürfeln verkosten. Dabei sollte man die Spirituose lange im Mund behalten, sodass man den Übergang von kühlen zu wärmeren Temperaturen am Gaumen nachvollziehen kann – mitsamt allen geschmacklichen Facetten, die sich dabei öffnen.
Ähnliche Vergleichs- und Spektrumseffekte kann man umgekehrt auch beobachten, wenn man in eine besonders hochprozentige Spirituose – etwa Cask Strength Whisky, Navy Strength Gin, Full Proof oder Overproof Rum – mit stillem, mineralstoffarmem Wasser verdünnt. Da Alkohol als Geschmacksträger fungiert, wird die Intensität des Geschmacks durch die Verdünnung geringer, andererseits öffnet die Verdünnung mit Wasser manchmal auch den Zugang zu einer anderen geschmacklichen Komplexität.
5. Eindrücke festhalten: Degustationsnotizen (Tasting-Notes)
Verweile doch, du bist so schön! Sinneseindrücke sind häufig so flüchtig wie der alkoholische Duft, der bei einem Tasting zuhause bald in der Luft liegt. Auch wenn man bei manch einem kräftigen Tropfen noch Stunden und Tage später im Glas die Erinnerung an die Verkostung riechen kann, wird man sich kaum bei allen degustierten Spezialitäten merken können, welche Noten man im Tasting wahrgenommen hat. Daher – und auch weil auch dieselbe Spirituose immer wieder mal anders schmecken kann, wie wir weiter oben gesehen haben – wird empfohlen, sich bei einem Tasting zuhause auch Notizen zu machen.
Klassischerweise bestehen Tasting-Notes aus kurzen Stichworten zum Duft (Nosing), zum Geschmack (Tasting im engeren Sinne) und zum Abgang (Finish, Nachgeschmack). Die Übergänge innerhalb dieser Trias sind naturgemäß fließend, doch die Konzentration auf das dreiteilige Schema beim Notieren kann das Bewusstsein für ein differenziertes Geschmackserlebnis wecken. Mit Degustationsnotizen schult und entwickelt man seinen eigenen Geschmack, erlernt die Fähigkeit, Spirituosen miteinander differenziert vergleichen und kundig über Geschmackseindrücke sprechen zu können.
Den Tasting-Sets von mySpirits liegen Tasting-Booklets bei, in denen Sie nach einem einfachen Schema Basisinformationen und Tasting-Notes zu den im jeweiligen Set enthaltenen und vielen weiteren Spirituosen eintragen können. Mit diesem schönen Heftlein für Ihre persönlichen Tasting-Notes können Sie schon beim nächsten eigenen Tasting zuhause deutlich anspruchsvoller Ihre eigene Wahrnehmung festhalten, als nur zwischen „schmeckt gut“, „schmeckt mir nicht so gut“ und „schmeckt besser als der vorher“ zu unterscheiden.
Fortgeschrittene können sich auch an ein Blind Tasting wagen: Dabei werden Proben so eingeschenkt, dass bei der Verkostung nicht sichtbar ist, welche Spirituose im jeweiligen Glas ist. An Duft, Geschmack und Abgang selbst herauszufinden, um welche Spirituose, welche Whisky-Region, welche Gin-Botanicals, welche Grappa-Rebsorte oder welche Fasslagerung es sich handelt, ist eine sehr spannende Tasting-Challenge. Interessant ist auch, die Tasting-Notes zum selben Getränk bei verschiedenen Tastings – etwa einem normalen und einem Blind Tasting oder einem mit und einem ohne Food Paring – miteinander zu vergleichen. Deswegen lohnt es sich immer, sich Notizen zu machen. Fangen auch Sie damit an – mit einem Tasting-Set von mySpirits und dem darin enthaltenen Tasting-Booklet!
Viel Spaß beim eigenen Tasting zuhause!