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Was ist Talisker Whisky? Eine Geschichte aus Schottland
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Schottland ist weit und breit als Heimat für guten Whisky bekannt. Für dessen Herstellung wenden die Schotten ebenso viel Sorgfalt auf wie die Deutschen beim Bier. Da bei der Herstellung des Whiskys meist Rohstoffe aus der unmittelbaren Umgebung der Brennerei verwendet werden, haben die verschiedenen Whiskysorten einen charakteristischen Geschmack. Whiskys von den Islands, den vielen kleinen Inseln an der Westküste von Schottland, zeichnen sich zum Beispiel durch einen torfig-rauchigen Charakter aus, der die herbe Schönheit ihrer Herkunftsorte widerspiegelt. Darunter sticht die Isle of Skye besonders hervor, von der der Talisker Whisky stammt.
Die Talisker Distillery auf der Isle of Skye
Talisker Whisky hat einen Ruf, der weit über die Region der Islands und des angrenzenden Festlands hinaus geht. Dieser Ruf geht auf eine lange Tradition zurück, die bis in das Jahr 1831 zurückreicht. Nachdem ein Jahr zuvor die Whiskyproduktion an anderer Stelle angelaufen war, wurde sie in das Städtchen Carbost am Ufer des malerischen Loch Harport verlegt. Der Name Talisker leitet sich vom Namen eines Anwesens ab, dass in einiger Entfernung von der Brennerei liegt. Wegen der Qualität der Zutaten und der Sorgfalt, die beim Brennen aufgewendet wurde, bekam Talisker Whisky bald einen guten Ruf, der weit über die Region der Islands und Schottland hinaus reichte.
Der berühmte Schriftsteller und Dichter Robert Louis Stevenson nannte Talisker Whisky in einem Gedicht einst den "king of drinks". So berühmt Talisker Whisky wurde, so wechselvoll war die Geschichte der Brennerei, die ihn herstellte. Sie ging mehrmals Bankrott und wechselte den Besitzer. An der Wende zum zwanzigsten Jahrhundert wurde eine Pier gebaut, die es von nun an Schiffen ermöglichte, bei jedem Wasserstand anzulegen. Im Jahr 1928 wird das zweistufige Destillationsverfahren eingeführt, das bis heute noch angewendet wird.
Das Jahr 1960 war ein Schicksalsjahr für die Talisker Distillery. Durch die Unachtsamkeit eines Arbeiters wurde ein Auslassventil an einem Still (Brennkessel) offen gelassen und hochprozentiger Alkohol ergoss sich beim Anfahren in das Kohlefeuer, mit denen die Stills damals noch direkt beheizt wurden. Das ausbrechende Feuer zerstörte die gesamte Brennerei. Fast hätte es das Ende für den Talisker Whisky bedeutet, aber bis 1962 wurde die Talisker Distillery originalgetreu wieder aufgebaut. Originalgetreu, um den unvergleichlichen Geschmack des Talisker Whisky zu erhalten.
Heute verfügt die Brennerei über 2 Washstills mit einer Kapazität von knapp 15.000 Liter und 3 Spiritstills mit einer Kapazität von je 11.000 Liter. Die Brennerei kann jährlich 2 Millionen Liter Talisker Whisky produzieren. Die Whisky Distillery ist nicht nur eine Produktionsstätte, sondern auch ein wichtiges touristisches Ziel. Denn die Brennerei kann besichtigt werden. Selbstverständlich finden auch Verkostungen des berühmten Talisker Whisky statt.
Wie wird Talisker Whisky genau hergestellt?
Ausgangsprodukt zum Brennen von Whisky ist Getreide. Meist wird dazu spezielle Braugerste verwendet, die einen geringeren Eiweißgehalt als normale Gerste hat. Für manche Whiskysorten wird auch Weizen oder sogar Mais verwendet. Um aus der Braugerste Whisky zu machen, muss sie in Malz umgewandelt werden, neben Wasser die wichtigste Zutat für den Whisky.
Die Produktion erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst lässt man die Gerste keimen. Dazu wird es auf Tennen flach ausgebreitet und mit Wasser befeuchtet. Das Getreide beginnt zu keimen und es bildet sich Malzzucker. Damit das Keimen gleichmäßig verläuft, muss das Getreide immer wieder umgeschichtet werden. Nach ein paar Tagen wird die Keimung durch Darren beendet. Darren bedeutet Trocknung mit heißer Luft oder manchmal auch mit Rauch. Durch das Darren wird das Getreide in Malz verwandelt und kann gelagert werden.
Früher erzeugte die Talisker Distillery ihr eigenes Malz, heute bezieht sie es von externen Lieferanten. Kurz vor dem Maischen wird das Malz zu Schrot gemahlen und in den Maischbottich (mash tun) mit heißem Wasser vermengt. Bei diesem Vorgang entstehen Malzzucker und andere Zuckerarten. Der Maischbottich hat einen perforierten Boden. Durch die feinen Löcher wird die zuckerhaltige Flüssigkeit abgepumpt und gelangt in einen Sammelbehälter zum Abkühlen.
Von dort kommt sie in den Gärtank, wo ihr Hefe zugesetzt wird, die auch zum Backen oder Bierbrauen eingesetzt wird. Beim natürlichen Vorgang der Gärung wandeln die Hefepilze den in der Flüssigkeit enthaltenen Zucker in Alkohol um. Als Nebenprodukt entsteht Kohlendioxid. Wenn die Gärung abgeschlossen ist, hat die Maische, englisch mash oder beer genannt, einen Alkoholgehalt zwischen 5 bis 8 Prozent. Ein höherer Alkoholgehalt kann durch Gärung nicht erzielt werden, da die Hefepilze durch zu hohen Alkoholgehalt abgetötet werden.
Damit der Whisky zu dem hochprozentigen Getränk wird, wofür er überall bekannt ist, muss die Maische destilliert werden. In der ersten Stufe kommt die Maische in eine kupferne Brennblase (wash still), in der durch Erhitzen der Alkohol verdampft und wieder kondensiert. Dieser "Rohbrand" hat bereits einen Alkoholgehalt von 20 Prozent und kommt in eine zweite Brennblase (spirit still), wo sich der Vorgang wiederholt. Das Ergebnis dieses Vorgangs wird vom Brennmeister in den Mittellauf (Herzstück, ungefähr 30 Prozent der Ausbeute), den Vorlauf und den Nachlauf eingeteilt.
Im Herzstück befinden sich der meiste Alkohol und die meisten Aromastoffe. Es hat einen Alkoholgehalt zwischen 60 und 70 Prozent. Damit daraus Whisky wird, muss das Destillat laut EU Vorschriften mindestens 3 Jahre in einem Holzfass gelagert werden. Um die handelsübliche Stärke zu erreichen, wird der Whisky meist vor oder nach der Lagerung mit Wasser verdünnt. Der Alkoholgehalt darf dabei aber 40 Prozent nicht unterschreiten.
Welche Sorten Talisker Whisky sind im Angebot?
Talisker gehört zur Kategorie der Single Malt Whiskys. So wird ein Whisky bezeichnet, der nur in einer einzigen Brennerei erzeugt wird, daher keinen Verschnitt mehrerer Whiskysorten darstellt und zu dessen Herstellung ausschließlich gemälzte Gerste (malt) verwendet wird. Zum Angebot gehören:
Talisker 10, ein Single Malt Whisky, der seinen Namen danach erhält, weil er 10 Jahre lang in Holzfässern reift, bevor er in Flaschen abgefüllt wird. Talisker 10 erhielt mehrere Goldmedaillen und wurde 2004 als "Bester Single Malt unter 12 Jahren" auf der International Wine & Spirit Competition ausgezeichnet. Kenner bezeichnen sein Aroma als reich und intensiv mit einem süßen Geschmack nach Trockenfrüchten mit Spuren von Rauch und Malz. Im Abgang schmeckt der Talisker 10 aufregend pfeffrig.
Ein anderes bekanntes Produkt ist Talisker Distiller's Edition. Bei diesem Single Malt Whisky findet eine Nachreifung im Sherry-Fass statt. Die Distiller's Edition wird dazu in Holzfässern gelagert, in denen zuvor andalusischer Amoroso Sherry reifte. Das verleiht der Distiller's Edition eine besondere Süße, die an Sultaninen erinnert, mit Spuren von Vanille und Rauch.
Andere bekannte Erzeugnisse der Talisker Distillery sind der Talisker 18 Year old (18 Jahre lang gelagert, der Talisker 25 Year old (25 Jahre lang gelagert) und der Talisker 57° North (ohne Altersangabe), der seinen Namen nach der geographischen Breite erhielt, auf der die Brennerei liegt. Ebenfalls ohne Altersangabe kommt der kraftvolle Talisker Storm aus, den Sie wie den besonders alten Talisker 30 Years im großen Talisker-Sortiment auf mySpirits finden.