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Wie trinkt man Gin?
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Kaum eine Spirituose auf der Welt lässt sich auf so viele unterschiedliche Arten genießen wie der gute alte Gin. Das „Parfum der Bar“ genießt nicht nur bei Cocktailprofis einen ausgezeichneten Ruf, lassen sich doch mit den vielfältigen Aromen internationaler Gins vermeintlich einfache Drinks immer und immer wieder neu kreieren. Gin pur trinken oder als Gin Tonic mischen scheint selbsterklärend zu sein.
Aber umso mehr neue Gin-Marken mit eigenwilligen Perfect Serves und ausgefallenen Signature Drinks daher kommen, stellt sich die allgemeine Frage: Wie trinke ich Gin eigentlich richtig? Wir geben mit 7 Tipps zum Gin trinken eine einfache Anleitung an die Hand, wie man den Gin-Genuss richtig gut gestalten kann.
Inhaltsverzeichnis:
Gin pur trinken:
1. Das richtige Glas zum Gin pur trinken
2. Die richtige Temperatur für puren Gin
3. Gin-Tasting: Wie verkostet man Gin?
Gin Tonic richtig trinken:
4. Mischungsverhältnis bei Gin & Tonic
5. Eiswürfel und Garnitur für Gin & Tonic
Gin mischen in Cocktails:
6. Einfacher Gin-Cocktail: Gin Collins
7. Martini: Gin-Cocktail für Kenner
Gin richtig trinken – Anleitung in 7 Praxistipps
Bei vielen Gin-Fans stellt sich die gleiche Frage immer wieder bei jedem neuen Gin: pur oder mit Tonic Water? Die richtige Antwort kann eigentlich nur heißen: sowohl als auch. Zwar findet man etliche Servierempfehlungen zu fast jedem Produkt im Netz. Und es gibt sicherlich Gins, die besser für Gin & Tonic geeignet sind als andere, und eben auch solche Gins, die man unbedingt pur probieren muss (und vielleicht sogar ausschließlich pur trinken möchte). Doch wäre man ein guter Gin-Trinker und ein echter Kenner, würde man sich auf Empfehlungen anderer verlassen, ohne selbst zu testen (beziehungsweise: zu tasten)?
Folgt man unserer einfachen Gin-Tasting-Anleitung in 7 Schritten, kann man seinen eigenen Gin-Geschmack entwickeln und den Gin-Genuss perfektionieren – pur, in Gin & Tonic und in Cocktails mit Gin.
Wie trinkt man Gin pur?
Als allererstes, wenn man einen guten Gin gekauft hat, sollte man ihn auf jeden Fall pur probieren. Auf das pure Tasting eines bisher unbekannten Gins sollte man wirklich nur dann verzichten, wenn man ohnehin nur einen günstigen Gin für Gin Tonic in großen Mengen gekauft hat. In jedem anderen Fall ist ein purer Geschmackstest dringend empfohlen – auch, um selbst herauszufinden, wie man den Gin später am liebsten verwenden möchte.
1. Das richtige Glas zum Gin pur trinken
Zum Gin-Tasting gehört das Nosing, das heißt das Riechen. Man nehme zum Gin pur trinken daher am besten ein Nosing-Glas und fülle rund 3cl Gin hinein. Dieses spezielle Degustationsglas zeichnet sich durch seine geschwungene Form aus, die bei aller Eleganz vor allem den Zweck erfüllt, dass sich die flüchtigen Geschmacksnuancen zunächst im bauchigeren unteren Teil des Glases, dem Glaskörper, sammeln und bündeln. Durch die nach oben hin verjüngten Seitenwände entweicht als allererstes der alkoholische Geruch – hier gilt es, nach dem Einschenken etwas abzuwarten, bevor man die Nase hineinsteckt.
Anschließend darf man das Glas leicht in die Richtung des Geruchsorgans neigen und wechselseitig mit beiden Nasenlöchern die nun verdichteten olfaktorischen Reize aufnehmen. Viele Botanicals und ihre geschmacklichen Facetten lassen sich allein schon am Duft des Gins, dem Bouquet, erkennen und auch die Rezeptoren im Mund machen sich gleich auf die zu erwartenden Genuss-Reize bereit.
2. Die richtige Temperatur zum Gin pur trinken
Die perfekte Trinktemperatur für puren Gin liegt ungefähr zwischen 18° und 20° Celsius. Das ist praktisch, denn meist ist das annähernd die Zimmer- oder Raumtemperatur und man muss den Gin weder kühlen noch erwärmen. Bei niedrigeren Temperaturen würden bei den meisten Gins viele Geschmacksfacetten unterdrückt werden. Handwarm oder anderweitig erwärmt dürften manche Gins auch eine gewisse Schärfe vom Alkohol stärker ausprägen, sodass die optimale Trinktemperatur der meisten klaren Gins wohl bei knappen 18 Grad Celsius liegt, während fassgelagerte Gins wie etwa Löwen Wood Gin durch ihre Reife und Milde auch etwas wärmer gut genossen werden können.
3. Gin verkosten, um alle Facetten zu erschmecken
Hat man durch die Nase bereits einen guten Eindruck der feinen Facetten eines Gins bekommen, kann man meist kaum erwarten, auch die Tiefe und gesamte Komplexität des Geschmacks sich auf der Zunge zergehen zu lassen. Der erste Schluck sollte nicht allzu groß sein, aber auch auf keinen Fall zu klein. Denn wer an hochprozentigen Spirituosen wie Gin nur nippt, bekommt nur einen kleinen Teil des Geschmacks mit – und leider meist vor allem die alkoholische Schärfe zu spüren.
Das liegt daran, dass der menschliche Körper den Geschmackssinn ursprünglich entwickelt hat, um sich vor Gefahren zu schützen und selbst bei Genussmitteln zunächst Warnsignale an das Gehirn sendet, dass hier Alkohol im Spiel ist. Weiter hinten auf der Zunge und am Gaumen sind erst die Rezeptoren, die für die Freude an verschiedensten Geschmacksrichtungen zuständig sind. Daher immer eine ausreichende Menge Gin aufnehmen, um ihn im gesamten Mundraum verteilen und die volle Bandbreite seiner Botanicals erschmecken zu können.
Wie trinkt man Gin Tonic?
Die Frage nach dem richtigen Glas für Gin Tonic ist – anders als vorher beim Gin pur trinken – eher eine Stil-Frage, als eine des Geschmacks im engeren Sinne. Besonders schön finden wir die Gin Tonic Gläser der Bergbrennerei Löwen, die wie die Flaschen der verschiedenen Löwen Gins auf beeindruckend filigrane Art mundgeblasen sind.
Auch andere Fragen entscheiden sich letztendlich in der Entwicklung eines persönlichen Stils und Geschmacks. Wir haben hier im Blog bereits ausführlich in einer Serie erklärt, welcher Gin zu welchem Tonic passt und bieten gut passende Gin-Tonic-Kombinationen im Shop als Gin Tonic Sets an, deshalb beschränken wir uns hier in der Anleitung auf andere Aspekte.
4. Gin Tonic richtig trinken: Mischungsverhältnis
Das perfekte Mischungsverhältnis von Gin und Tonic Water lässt sich nicht pauschal festlegen, denn jeder Gin ist anders und auch die Vielfalt an verschiedenen Tonic Waters ist mittlerweile fast unüberschaubar geworden. Da wir hier jedoch die Frage beantworten wollen, wie man guten Gin richtig trinken und optimal für Gin Tonic einsetzen kann, werden wir nicht empfehlen, allzu viel Tonic Water zu verwenden. Die Hauptrolle in einem echten Gin & Tonic sollte der Gin spielen. Je nach Alkoholgehalt des Gins liegt das optimale Mischungsverhältnis von Gin & Tonic Water zwischen 1:1 und 1:4 – wobei ein höherer Alkoholgehalt zwar oft, aber nicht immer auch einen intensiveren Geschmack bedeutet. Feine, florale Gins mit subtilen Noten sollten nur vorsichtig mit dezentem Tonic Water verdünnt werden.
Die Windspiel Manufaktur hat für ihren immerhin 47%igen Windspiel Premium Gin daher sogar eigens ein perfekt passendes Tonic Water entwickelt. Bei mySpirits im Shop kann man unter anderem das Windspiel Gin Tonic Set kaufen. Besonders empfehlenswert sind aber auch Kombinationen verschiedener Gins mit dem Mediterranean Tonic von Fever-Tree, mit verschiedenen Sorten Thomas Henry Tonic Water, sowie mit Seventeen Tonic oder dem Dry Tonic von Schweppes.
Passend kombinierte Gin Tonic Sets entdecken:
5. Gin Tonic richtig trinken: wie viel Eis? Welche Garnitur?
Braucht ein guter Gin & Tonic eigentlich mehr als Gin und Tonic Water? Ja klar, Eiswürfel sollte der Longdrink haben und zwar nicht zu knapp. Wer bei zu viel Eis Verwässerung befürchtet, liegt komplett daneben. Richtig ist: Je mehr Eis, desto langsamer schmilzt es und desto weniger Schmelzwasser kommt in den Drink, bis er ausgetrunken ist. Aber was braucht ein Gin & Tonic sonst noch? Gurke? Limette? Zusätzliche, nachträglich hinzugefügte Botanicals oder so genannte Gin-Tonic-Gewürze?
Die puristische Antwort wäre: Ein Gin ist vom Brennmeister bereits perfekt ausgewogen und braucht keine später noch hinzugefügten Geschmacks-Komponenten – auch nicht im Gin Tonic. Doch wer den klassischen Longdrink als einen vielseitigen Cocktail versteht, bei dem nicht nur das Auge, sondern auch die Nase mittrinkt (siehe 1.), wird zustimmen, dass eine passende Garnitur die Verbindung von Gin und Tonic ergänzen und aufwerten kann.
Klassischerweise wird oft eine Zitrusscheibe oder -zeste als Gin-Tonic-Garnitur empfohlen. Nicht nur bei New Western Dry Gins und mediterranen Tonic Waters gilt mittlerweile allerdings die auch optisch meist schönere Variante mit einem duftendem Rosmarinzweig als Favorit. Gin Tonic mit Gurke hat sich hingegen vom zunächst überraschenden und kontroversen Trend mittlerweile zu einem modernen Klassiker entwickelt.
Gin in Cocktails verwenden
Neben dem Gin & Tonic, dem klassischen Gin-Longdrink, eignet sich jeder Gin auch für zahlreiche weitere Drinks und Gin-Cocktails. Vom traditionellen London Dry Gin bis hin zum extravagant im New Western Style aromatisierten Distilled Gin gibt es allerdings nicht nur eine große Vielfalt an Mix-Möglichkeiten, sondern auch deutliche Unterschiede, für welches Rezept welcher Gin geeignet ist.
6. Einfacher Gin-Cocktail für Einsteiger
Als Einstieg in die Welt der Gin-Cocktails ist daher zunächst der Tom Collins zu empfehlen. Als klassischer Sour fügt er dem Gin als Basis-Spirituose lediglich etwas Zuckersirup und frisch gepressten Zitronensaft hinzu, sodass der eigentliche Gin-Geschmack noch im Vordergrund bleibt.
Das ursprüngliche Rezept wurde dem Namen nach mit Old Tom Gin gemixt, aber es lohnt sich, alle Gins, deren Geschmack man sich gut mit zusätzlichem Zitrus-Kick vorstellen kann, auch als Gin Collins zu probieren.
Übrigens: Schüttelt man dieselben Zutaten und gießt das Ganze im Glas dann mit Sodawasser auf, heißt der Cocktail Gin Fizz. Die folgenden Gins sind ideal für den Einstieg mit einem Gin Sour Cocktail geeignet:
7. Gin-Cocktail für Fortgeschrittene
Hat man mit Gin Tonic und den einfachen Gin Sours die eigene Gin-Sammlung schon auf ihre Cocktail-Tauglichkeit durchprobiert, kann man sich an die komplizierteren Cocktails mit Gin heran wagen. Als absoluter Klassiker ist der Martini-Cocktail natürlich unvermeidbar.
Das vermeintlich einfache Rezept besteht lediglich aus Gin und Vermouth. Aber einen guten Martini zu mixen ist eine Kunst für sich und erfordert viel Feingefühl bei der individuellen Abstimmung der beiden Zutaten.
Während beim Mischungsverhältnis die Meinungen und Geschmäcker sehr weit auseinander liegen – und für manche ein Dry Martini am besten ein purer Dry Gin ist, der mal in der Nähe einer Wermut-Flasche stand – besteht große Einigkeit darin, dass die richtige Temperatur wichtig ist. Da der Martini Cocktail ohne Eis serviert wird, sollte er vorher ausführlich mit Eis angerührt und heruntergekühlt und in möglichst gut vorgekühlte Gläser abgeseiht werden. Und ja, richtig gelesen: Martini wird gerührt, nicht geschüttelt!
In einem anderen Blog-Beitrag haben wir fünf interessante Geschichten und historische Martini Cocktail-Rezepte zusammengestellt.
Außerdem bieten wir im Blog zahlreiche weitere Ideen, was man mit Gin mischen kann.