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Plymouth Gin

Plymouth Gin

Plymouth Gin – der legendäre Gin-Klassiker

Plymouth Gin ist eine ebenso klassische Gin-Sorte wie London Gin. Das Rezept wurde einst für den puren Gin-Genuss entwickelt, Plymouth Gin findet sich aber auch in zahlreichen Cocktail-Rezepten der Hochphase der Barkultur wieder. Im Gegensatz zu London Gin bezeichnet Plymouth Gin auch die Herkunft des Gins: Er wird seit 1793 ausschließlich in der südwestenglischen Hafenstadt Plymouth hergestellt – und dort in der ältesten dauerhaft aktiven Destillerie überhaupt. Mehr dazu …

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Plymouth Gin: Legende der British Royal Navy

Am Anfang des 20. Jahrhunderts – und damit zum Beginn der ersten Hochphase des Gins als Bar-Spirituose – war Plymouth Gin unangefochtener Marktführer. Deshalb gibt es zu keiner anderen Sorte oder Marke annähernd so viele Cocktails, deren ursprünglichen Rezepte explizit diesen Gin erwähnen. Tatsächlich sollen sogar einige Cocktail- und Longdrink-Klassiker irgendwann auf hoher See mit Plymouth Gin erfunden worden sein. Fakt ist, dass der Gin aus Plymouth auch heute noch zu den besten gehört – prämiert unter anderem vom Impact Magazine und mehrfach bei der World Spirits Competition in San Francisco.

Plymouth Gin Destillerie Plymouth Gin Destillerie

 

 

Plymouth Gin: Originalrezept mit 7 Botanicals

Das Rezept für Plymouth Gin wurde seit dem späten 18. Jahrhundert kaum verändert. Die Komposition der Aromen soll der Legende nach extra so zusammengestellt worden sein, dass auch der Gin auch beim puren Genuss einen weichen und angenehmen Geschmack entfaltet. Diese sieben Botanicals ergeben nach traditioneller Herstellung das weltberühmte und unverwechselbare Plymouth Gin Aroma:

  • Wacholder – obligatorische Gin-Komponente, hier aber weniger vordergründig als bei klassischem London Gin
  • Engelwurz (Angelikawurzel) – sorgt für eine komplexe Süße und den für englische Gins typisch trockenen Abgang
  • Bemerkenswert viel grüner Kardamom – ätherisch und frisch mit leichten Menthol-Nuancen
  • Orangenschalen spanischer Speiseorangen fügen vor allem eine leckere Süße hinzu
  • Etwas Säure und fruchtige Frische kommt von Zitronenschalen
  • Koriander-Samen gewährleisten die feine Balance aus Zitrus- und Gewürzaromen
  • Für Abrundung und Konservierung des insgesamt erdig-warmen Geschmacks sorgen Wurzeln von Iris/Schwertlilie

 

Plymouth Gin: seit 1793 ausschließlich aus Plymouth

Anders als London Gin und (fast) alle anderen Gin-Sorten mit regionaler Bezeichnung, wird Plymouth Gin ausschließlich in Plymouth hergestellt. Plymouth Gin war bis 2015 sogar eine geschützte geografische Angabe (g.g.A.) nach EU-Recht – wie es sonst nur bei Vilnius Gin aus der Hauptstadt Litauens und Gin de Màhon von der Baleareninsel Menorca der Fall ist oder war. Vilnius Gin ist allerdings von der Herstellungsmethode wiederum ein London Gin. Bei Plymouth Gin ist auch die Sorte und das genaue Rezept eine Exklusivität – und dessen Details so geheim, dass die Hersteller sie nicht preisgeben wollten, um den Status der geschützten geografischen Bezeichnung zu erhalten.
Der Schutz des guten Namens ist schließlich auch schon älter als die EU. Londoner Brennereien neideten Plymouth Gin bereits im 19. Jahrhundert sein hohes Renommee. Aus den Jahren 1884 und 1887 sind erfolgreiche Unterlassungsklagen von Coates & Co. überliefert, die Londoner Destillierien die Herstellung von „Plymouth Gin“ untersagen – beziehungsweise die Bezeichnung ihrer Erzeugnisse als ebensolchen. Längst wurden allerdings auch die Markenrechte an ‚Plymouth Gin‘ von der dort seit 1793 ansässigen Herstellerfirma und ihrem heutigen Mutterkonzern Pernod Ricard exklusiv gesichert. Die Eigentümer verpflichteten sich auf den Erhalt der Tradition, sodass Plymouth Gin weiterhin ausschließlich in Plymouth nach den traditionsreichen Rezepten und Methoden hergestellt wird.

Blackfriars Distillery: Kommt Plymouth Gin aus dem Kloster?

Denn es gab ohnehin schon immer nur eine einzige Plymouth-Gin-Brennerei in der Hafenstadt: die Blackfriars Distillery. Sie ist mit dem Gründungsjahr 1793 die älteste heute noch betriebene Gin-Brennerei überhaupt. Und seither wird dort unverändert Plymouth Gin hergestellt, was bei keiner anderen Gin-Marke der Fall ist. Die beiden älteren Marken Gordon’s und Tanqueray – ursprünglich aus London und stilprägend für London Gin – kommen etwa heute aus einer schottischen Brennerei. Doch wieso heißt die von der Firma Coates & Co. gegründete Brennerei Blackfriars?

Bevor 1793 in den alten Gemäuern die Brenn- und Destillationsanlagen für Plymouth Gin einzogen, hatten die Liegenschaften schon eine lange Geschichte. Das Gelände, auf dem seit mehr als 200 Jahren Plymouth Gin destilliert wird, soll bereits seit den frühen 1400er Jahren als Kloster errichtet worden sein. Das ehemalige Refektorium (Speisesaal) des Klosters ist mit Baujahr 1431 eines der ältesten erhaltenen Gebäude von Plymouth. Der mittelalterliche Saal imponiert mit einer wie ein Schiffsrumpf aus Holz gebauten Gewölbedecke und dient heute als Cocktailbar der Plymouth Gin Distillery.

Die Plymouth Gin Brennerei ist die älteste noch betriebene Gin Brennerei Die Plymouth Gin Brennerei ist die älteste noch betriebene Gin Brennerei

Der Name Black Friars (= „schwarze Brüder“) ist eine alte Bezeichnung der Mönche, die im Kloster von Plymouth ansässig waren. Die Dominikaner-Brüder waren weithin durch ihre schwarzen Kutten erkennbar und nach ihnen benannt. Als im 16. Jahrhundert durch Henry VIII. die Klöster des Landes aufgelöst und ausgeplündert wurden, nutzte man die Gebäude zunächst als Gefängnis, später als zentralen Treffpunkt der Stadt oder auch als Flüchtlingsunterkunft für Hugenotten aus Frankreich. Auch die Pilgerväter, die später in Nordamerika die Plymouth Colony (im heutigen Massachusetts) gründeten, sollen vor ihrer Atlantik-Überquerung mit der Mayflower vom Plymouth Harbour aus in den Gebäuden der späteren Black Friars Distillery untergekommen sein. Das Segelschiff auf den Etiketten soll daher auch die Galeone Mayflower darstellen.

Plymouth Gin Distillery: mittlerweile längste Tradition im alten Gemäuer

Historisch sind die meisten alten Geschichten umstritten und die offizielle Denkmalschutz-Behörde Englands will von einem alten Kloster nichts wissen. Fakt ist, dass das Gebäude sehr alt ist, und bereits eine lange und wechselvolle Geschichte hinter sich hatte, bevor Plymouth Gin dort einzog. Mittlerweile ist allerdings die Geschichte von Plymouth Gin selbst schon so lang und traditionsreich, dass der über 200-jährige Brennereibetrieb als Black Friars Distillery mit Sicherheit die längste dauerhafte Nutzung des zentralen Anwesens in „The Barbican“, dem historischen Hafenviertel von Plymouth, ist.

  • Ab ca. 1425: Dominikaner-Kloster (historisch nicht eindeutig belegt)
  • im 16. Jahrhundert: Handelshaus
  • 1605: Gefängnis
  • 1689 – 1705: Gemeindehaus
  • Seit 1793: Plymouth Gin Distillery (auch bekannt als Coates Gin Distillery und  Black Friars Distillery)

 

Plymouth Gin als klassischer Cocktail-Gin

Plymouth Gin ist dafür berühmt, als klassischer Cocktail-Gin in sämtlichen Drinks gut zu passen. Es ist die Gin-Sorte und -Marke, die in Cocktail-Rezepten häufiger spezifiziert wird als alle anderen und galt schon Anfang des 20. Jahrhunderts als Standard für klassische Gin-Drinks wie den Dry Martini oder Gimlet. Auch heute sind professionelle Barkeeper und Cocktail-Mixer fest von den Qualitäten des Plymouth Gin überzeugt.

Für den Kenner Sir Winston Churchill musste es schon Plymouth Gin im perfekten Martini sein. Und auch sonst sind nicht nur klassische britische Gentlemen auffällig häufig Plymouth Gin zugeneigt. Das könnte daran liegen, dass die Hafenstadt einst die ganze Welt mit Gin belieferte und insbesondere die Schiffe der Britischen Marine traditionell stets Fässer dieses Gins an Bord hatten. Der eigentliche Gin-Standard ist also Plymouth Gin – nicht nur für Navy-Veteranen, sondern auch für die meisten klassischen Cocktail-Rezepte, die wiederum häufig auf Erfindungen auf hoher See beruhen.

Plymouth Gin Dry Martini – nach Sir Winston Churchill

Über die Trinkgewohnheiten des ehemaligen Premierministers Winston Churchill gibt es einige Legenden und Anekdoten. Klar ist, dass er bekennender Gin-Fan war und in seiner Hausbar immer mindestens eine Flasche Plymouth Gin vorhanden war. Wie er seinen Lieblingsgin am liebsten serviert hatte, darüber schwanken die Angaben – gemeinsam haben sie den Mythos, dass es sehr viel Plymouth Gin sein sollte.
Das übliche Mischungsverhältnis für Dry Martini soll im Hause Churchill etwa bei einem Teil Wermut auf 15 Teilen Plymouth gelegen haben. Auf Nachfrage gab er allerdings wohl einmal zum Besten, ihm reiche für seinen Martini auch, wenn zum Plymouth Gin auf Eis irgendwo im Raum die Flasche Wermut ungeöffnet herumstände oder man vor dem Plymouth Gin pur trinken in Richtung Frankreich – dem Herkunftsland des Vermouth – salutiere.

Ist Pink Gin der Plymouth Gin Perfect Serve?

Doch Plymouth Gin Martini gilt nicht als die klassische Servierweise von Plymouth Gin. Vielmehr wird Pink Gin als traditionelles Rezept mit Plymouth Gin verbreitet. Auch hier spielt Plymouth Gin die Hauptrolle; es handelt sich um einen starken Shortdrink, der sich nur wenig vom puren Plymouth Gin-Genuss unterscheidet – und mit neumodischem, häufig künstlich gefärbten Pink Gin nichts zu tun hat. Für einen traditionellen Plymouth Pink Gin, wird ein großer Dash Angosturabitter mit viel Eis zehn bis 15 Sekunden in einem Glas verrührt oder geschwenkt, um anschließend Plymouth Gin in dem so heruntergekühlten Glas auf Eis und mit Zitronenschale garniert zu servieren.

Je nach Geschmack wird der Plymouth Pink Gin mit Navy Strengh oder Original Strength gemixt – und mit oder ohne die Verdünnung durch Schmelzwasser und Aromatic Bitter, das auch vor dem Füllen mit Plymouth Gin wieder aus dem Glas geleert werden kann. Für die geschmackliche Prägung und die dezente Färbung reicht es, wenn die Eiswürfel davon benetzt bleiben. Für eine Longdrink-Variante rühren Sie beim Gin Tonic einige Tropfen Angosturabitter und nach Geschmack Limettensaft dazu und Sie erhalten den charakteristischen Plymouth Pink Gin & Tonic.

Probieren Sie Pink Gin mit Plymouth Gin Probieren Sie Pink Gin mit Plymouth Gin

Plymouth Gin: Welches Tonic Water passt am besten?

Da Plymouth Gin traditionell mit wenigen Bitterstoffen auskommt – abgesehen von leichten Nuancen in Orangenschalen und Wacholder – sollte man für original Plymouth Gin & Tonic ein eher mildes Tonic Water wählen. So wird der Geschmack des Gins nicht von der Bitterkeit des Tonics überlagert. Einen ganz wunderbaren Gin & Tonic erhält man mit Plymouth Gin in normaler Stärke zum Beispiel mit Fever Tree Mediterranean Tonic und Zitronengarnitur.
Bei stärkeren Mischungsverhältnissen oder mit dem Plymouth Gin in Navy Strength wird allerdings jedes hochwertige Tonic Water gut funktionieren. Eine besondere Mischung ergibt Plymouth Gin mit Tonic Water des Schweizer Herstellers Gents. Die speziellen erdigen Noten, für die Plymouth Gin berühmt ist, werden vom Aroma der in Gents Swiss Roots Tonic enthaltenen Enzianwurzel hervorragend ergänzt.

Plymouth Gin kaufen: Original und Navy Strength zum Top-Preis

Bestellen Sie den klassischen Plymouth Gin hier in der Original Strength mit einem Alkoholgehalt von 41,2 % Vol. oder in der stärkeren Variante, als ebenso klassischen Plymouth Navy Strength Gin mit genau 57 % Vol. Die traditionell gehaltenen Flaschen mit der typischen Form ziert das leicht ovale Etikett, auf dem prominent eine Zeichnung eines Segelschiffes prangt. Dieses verweist auf die lange Navy-Tradition, die mit der Geschichte von Plymouth Gin verknüpft ist, und soll darüber hinaus die Mayflower darstellen, mit der einst vom Plymouth Harbour aus die späteren Pilgrim Fathers über den Atlantik reisten, um dort die Plymouth Colony (im heutigen US-Staat Massachusetts) zu gründen.

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