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Auf Trinidad steht mit der Angostura Rum Destillerie eine der größten Brennereien der Karibik. Einst hatte jede Zuckermühle ihre eigene Brennerei und Tobago produzierte sogar mehr Rum als die größere Nachbarinsel. Später kristallisierten sich aus der Masse auf Trinidad die großen drei Rum-Hersteller heraus. Die wechselvolle Geschichte der Rum-Herstellung auf Trinidad und Tobago kondensiert nun in der einzigen verbliebenen Brennerei des Landes, der wir allerdings deutlich mehr als nur einen Rum verdanken. Mehr dazu …weiterlesen
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Trinidad & Tobago sind zwei karibische Inseln, die am südlichen Ende der kleinen Antillen in direkter Nähe zu Südamerika liegen. Trinidad ist dabei deutlich größer als Tobago und somit die Hauptinsel des Inselstaats, der seit dem späten 19. Jahrhundert die beiden Inseln vereint. Bei seiner dritten „West-Indien“-Reise 1498 hatte Christoph Kolumbus am bergigen, ursprünglich mit dem südamerikanischen Festland verbundenen Eiland angelegt und es anhand der drei markanten Gipfel „Trinidad“ genannt – „Dreifaltigkeit“. Auch die „Entdeckung“ und Benennung Tobagos wird Kolumbus zugeschrieben, wobei der an Tabak angelehnte Name möglicherweise erst später entstanden ist.
Denn erst 1592 – also knapp 100 Jahre nach Kolumbus – begannen die Spanier, die Inseln zu besiedeln. Und es sollte nochmal rund 200 Jahre dauern, bis sie auf Trinidad neben Tabak und Kakao auch Zuckerrohr anbauten. Aus dem Zuckerrohr entstand bei der Zuckerherstellung Melasse, die bald zu Rum fermentiert und gebrannt wurde. 1797 besetzten die Briten Trinidad und übernahmen die Kontrolle, 1814 ging nach langen Streitigkeiten der verschiedenen Kolonialmächte auch Tobago in den Besitz von Großbritannien über. Während in den frühen 1800er Jahren noch Tobago mehr Rum produzierte als Trinidad, verlagerte sich im weiteren Verlauf unter britischer Führung die Zucker- und Rum-Industrie auf die Hauptinsel. 1989 vereinte das Vereinigte Königreich Trinidad und Tobago zu einer einzelnen Kolonie – eine Verbindung, die heute noch besteht.
Die Hauptstadt von Trinidad und Tobago heißt bis heute Port of Spain und erinnert damit an die ersten europäischen Siedler. Der Staat ist trotz seiner 1958 erlangten Unabhängigkeit von Großbritannien (endgültig 1962) und der Abkehr von der englischen Monarchie 1976 bis heute Teil des Commonwealth of Nations.
Wenn Rum aus Trinidad & Tobago kommt, dann wurde er höchstwahrscheinlich auf der Hauptinsel Trinidad hergestellt. Hier ist die traditionelle Rum-Produktion des Landes angesiedelt. Anders als die meisten anderen Karibik-Inseln sind Trinidad und Tobago keine Vulkangestein-Erhebungen, sondern ehemalige Teile der südamerikanischen Landmasse. Die bergigen Inseln liegen auch etwas Abseits der kleinen Antillen, Tobago markiert die Grenze zwischen dem karibischen Meer und dem Atlantischen Ozean. Das Klima ist tropisch und die Bedingungen für den Zuckerrohr-Anbau könnten kaum besser sein.
Trinidad Rum wird traditionell aus der Melasse hergestellt, die bei der Zuckerproduktion aus Zuckerrohr übrig bleibt. Zwar wird auf Trinidad bis heute Zuckerrohr angebaut und häufig noch traditionell von Hand geerntet, doch ein großer Teil der Melasse für die trinidadische Rum-Herstellung wird mittlerweile importiert. Die lange Besatzung durch die Engländer macht sich auch im Rum-Stil bemerkbar. Es handelt sich um meist kräftige und äußerst aromatische Rums britischen Stils, die allerdings im Vergleich zum besonders markanten Jamaica Rum häufig noch fruchtiger und lieblicher schmecken. Die Holzfassreifung im tropischen Klima fügt in kurzer Zeit deutliche Karamell- und Vanille-Noten und – in Kombination mit dem schweren Melasse-Destillat – eine oft schokoladig anmutende süßliche Facette hinzu, die Trinidad Rum besonders auszeichnet.
Während im 18. und vor allem im 19. Jahrhundert noch jede einzelne Zuckerplantage ihre eigene Raffinerie und auch eine eigene Rum-Brennerei hatte, verdichtete sich die Rum-Industrie im 20. Jahrhundert zunächst auf drei große Unternehmen, von denen heute nur noch eine übrig ist: Caroni, Fernandes und Angostura.
Zwar hatte die Zuckerproduktion nachgelassen und damit auch der Nachschub des Rohstoffs für Rum, doch vor allem während der Weltkriege hatte Trinidad unabhängig von der Zuckerherstellung enorme Mengen Rum für die Briten produziert und auch von amerikanischen Investitionen profitieren können. Die geringe Nachfrage in den Zwischen- und Nachkriegsjahren in Großbritannien und die Prohibition in den USA hatten zur Folge, dass viele Brennereien damals schließen und den Betrieb für immer einstellen mussten.
Die zu einer Zuckermühle gehörende Caroni Distillery, die Anfang der 1910er Jahre gegründet worden war, wurde 1936 vom Britischen Tate & Lyle übernommen, das im Verlauf des 20. Jahrhunderts zum führenden Zuckerunternehmen der Insel wurde. Die ölig-schweren und würzigen Caroni Rums blieben auch in der Nachkriegszeit bei der British Royal Navy sehr beliebt, doch auch wegen des Niedergangs der karibischen Zuckerindustrie machte die Firma mehr und mehr Verluste.
Auch die staatliche Übernahme der Brennerei konnte das defizitäre Geschäft nicht mehr auffangen, sodass Anfang der 2000er Jahre der Betrieb komplett eingestellt wurde. Die Restbestände aus den Lagern der Caroni Brennerei wurden an unterschiedliche Bieter verkauft und teilweise an anderen Orten weiter gereift, sodass bis heute Abfüllungen von Caroni Rum immer wieder als besondere Raritäten erhältlich sind.
Im Jahre 1932 zerstörte eine Brandkatastrophe einen Großteil der Fässer, die in einem Zolllager der Regierung gelagert waren. In den Überresten fand man einige Fässer, die den Brand leidlich überstanden hatten – und versteigerte sie. So ergatterte der Rum-Unternehmer Joseph Bento („Jo“ oder „JB“) Fernandes, der sich seit rund zehn Jahren auf die Lagerung, das Blending, Abfüllung und Vertrieb von Rum lokaler Brennereien spezialisiert hatte, sehr günstig einige besondere Fässer und stellte fest, dass sie bereits seit 1919 gelagert hatten. Der aus diesen Fässern abgefüllte „1919 Blend“ seiner Fernandes & Co. wurde zum ersten Trinidad Vintage Rum und blieb auch dann noch ein beliebtes Markenzeichen, als die Restbestände der Originalfässer längst leer waren. (In welcher Form er auch heute noch erhältlich ist, siehe unten bei den Empfehlungen)
Jo Fernandes war aber nicht nur irgendein Glückspilz, der zufällig ein brandheißes Schnäppchen ergatterte. Vielmehr war ein ein Enkel von Manoel Fernandes, einem madeirischen (portugiesischen) Einwanderer, der sich in Port-of-Spain bereits in den 1880er und 1890er Jahren mit einem Importgeschäft für Wein und Spirituosen etabliert hatte. Bereits 1895 hatte die Familie die britische Staatsbürgerschaft erhalten und unter der Leitung von Joseph Gregorio Fernandes – Manoels Sohn – auch schon die ersten eigenen Rums abgefüllt. Fernandes Old Rum gewann sogar eine Goldmedaille bei der Crystal Palace Exhibition 1905. Joseph Bento Fernandes beschloss nach dem großen Erfolg mit dem mit „Fernandes 1919 – Age Guaranteed!“ etikettierten Blend, auch selbst Rum zu brennen und expandierte die Firma mit einer neu gebauten Brennerei in direkter Nachbarschaft zu der von Angostura. JB Fernandes, der seinerzeit in der Zeitung als „reichster Mann Trinidads“ porträtiert wurde, hatte in vielen weiteren Unternehmen Anteile, kaufte weitere Brennereien und vereinte so bis in die 1970er Jahre rund Dreiviertel der gesamten Rum-Produktion des Landes in seiner mittlerweile in Fernandes Distillers Ltd. umbenannten Firma – bevor er im Jahre 1973 das gesamte Destilleriegeschäft an Angostura (und Bacardi) verkaufte.
Das bekannteste Exportprodukt aus Trinidad und Tobago stammt eigentlich aus Venezuela. Die heute Ciudad Bolivar genannte, venezolanische Stadt Angostura ist der Ort, an dem es entstand und der ihm seinen Namen gab: Angostura Bitters. Erfunden hat die ursprünglich als medizinische Tinktur gedachte Cocktail-Zutat der deutschstämmige Dr. Johann Siegert im Jahre 1824. Seine Söhne verlagerten die Produktion 1875 auf die nahe gelegene Insel Trinidad, wo Angostura seither verwurzelt ist. Zunächst hatten die Siegerts von den lokalen Brennereien den Rum ausschließlich zur Produktion der Bitters gekauft. Später begannen sie, auch eigene Rum Blends unter dem Markennamen Angostura zu verkaufen – ein lukratives Geschäft, da sie ohnehin hohe Rum-Mengen zu guten Preisen einkauften.
Erst 1949 baute Angostura ihre erste eigene Destillerie und brannte bald schon mehr Rum als für die eigenen Bitters und Rum-Abfüllungen notwendig war. Zahlreiche verschiedene Rum-Marken wurden bald mit Rum aus der Brennerei der dafür neu gegründeten Firma Trinidad Distillers Ltd. (kurz: TDL) bedient. Als Bacardi Anfang der 1970er Jahre in der gesamten Karibik nach größeren Brennkapazitäten sucht, wird der Konzern bei Trinidad Distillers Ltd. und Fernandes Distillers Ltd. fündig und bleibt bis in die 1990er Jahre Anteilseigner bei der eigentlich für Angostura brennenden Destillerien. Erst im Laufe der 1990er sollte auch der Name Angostura als Rum-Marke wieder in den Vordergrund rücken, wobei die Trinidad Distillers Limited als letzte verbliebene Trinidad Rum Brennerei weiterhin für viele verschiedene Marken und unabhängige Abfüller produziert.